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Blog | 13.06.2022

Neue Arbeitsweisen für Risiko- und Compliance-Teams mit intelligenter Automatisierung

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Intelligente Automatisierung bringt Vorteile für Finanzunternehmen  

Risiko- und Compliance-Teams haben entscheidenden Einfluss auf die Transformations- und Wachstumsstrategien von Finanzunternehmen. Diese Teams sind dafür verantwortlich, dass bei Veränderungen und Wachstum weder behördliche Vorgaben noch die Interessen wichtiger Stakeholder zu kurz kommen.

Gleichzeitig kommen weltweit immer mehr Vorschriften und komplexere regulatorische Prozesse hinzu. Banken und andere Finanzinstitute müssen sich nicht nur darauf einstellen können, sondern auch bei unerwarteten Ereignissen wie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine schnell und entschlossen reagieren.

Wie bleiben Unternehmen angesichts dieser Herausforderungen handlungsfähig, ohne regulatorische Verstöße – und in Konsequenz finanzielle und Image-Schäden – zu riskieren?

Eine Möglichkeit ist die intelligente Automatisierung (IA): Risiko- und Compliance-Teams erhalten damit neue Möglichkeiten, mit Software-Robotern, oder genauer gesagt Digital Workern,  ihre Vorgaben umzusetzen. Digital Worker können sehr zeitaufwändige Prozesse wie die Überprüfung neuer Kunden im Bereich Know Your Customer (KYC) oder die Bekämpfung von Geldwäsche (AML) übernehmen.

Prozessautomatisierung: Die Lösung für die steigende Arbeitsbelastung im Finanzsektor

Wir haben kürzlich gemeinsam mit der International Compliance Association (ICA) insgesamt 254 Risiko- und Compliance-Experten in Finanzinstituten zur intelligenten Automatisierung befragt. Dabei interessierte uns vor allem, wie die Vorteile der intelligenten Automatisierung in der Praxis zum Tragen kommen, wie viele Unternehmen bereits die intelligente Automatisierung einsetzen und auch, warum Finanzinstitute konkret vor Investitionen in RPA und die intelligente Automatisierung zurückschrecken.

Wie die Ergebnisse zeigen, hat die große Mehrheit der Risiko- und Compliance-Experten mit einem größeren Arbeitsaufkommen als je zuvor zu kämpfen. Fast neun von zehn der Befragten (86 %) berichteten von einem „erheblich größeren“ oder „etwas größeren“ Ressourcenbedarf im Compliance-Bereich verglichen mit noch vor zwei Jahren. Nur 3 % beurteilten den Bedarf an Compliance-Ressourcen als „etwas“ oder „erheblich geringer“.

Auf die Frage, wie das Unternehmen mit den zunehmenden Workloads zurechtkommt, erklärte der Großteil, dass entweder das Risiko- oder Compliance-Team personell aufgestockt wurde. Andere bewältigen dagegen die Mehrarbeit ohne Neueinstellungen. Weniger als ein Viertel hat eine Automatisierungstechnologie implementiert, um manuelle Aufgaben zu reduzieren und die Produktivität zu verbessern.

So schreibt Pekka Dare, Vice President der ICA, in einem auf unserer Studie basierenden:

„Dies zeigt – gemeinsam mit der Tatsache, dass viele Firmen weiterhin die Compliance-Daten per E-Mail, mit Tabellenkalkulationen und manuellen Prozessen zusammenstellen –, dass die Automatisierung bei weitem nicht so weit fortgeschritten ist, wie wir gedacht hatten.“

Geschlossenes Handeln: Die Voraussetzung für eine erfolgreiche intelligente Automatisierung

Offensichtlich sind jedoch nicht die Risiko- und Compliance-Experten an den geringen Investitionen in RPA und die intelligente Automatisierung Schuld.

Tatsächlich zeigen die Studienergebnisse, dass viele Befragte die Vorteile neuer Technologien kennen, wie z. B. weniger menschliche Fehler (81 %), Zeitersparnis beim Heraussuchen und Zusammenstellen der Daten (79 %) oder höhere Mitarbeiterzufriedenheit/geringere Mitarbeiterfluktuation (53 %).

Auch die größten Hindernisse bei der Einführung der intelligenten Automatisierung wurden benannt, darunter auch fehlende Technologiekenntnisse. Besonders erwähnenswert ist, dass nur 7 % der Befragten die Risiko- und Compliance-Teams als Automatisierungsgegner empfinden, während dreimal so viele Studienteilnehmer (21 %) die Ursache in der von der Chefetage gepflegten Unternehmenskultur sehen.

Da das leitende Management letztlich Investitionen in neue Technologien genehmigt, sollte dieses Problem zuerst angegangen werden, damit Risiko- und Compliance-Teams die nötige Unterstützung bei der Einführung der intelligenten Automatisierung angesichts der steigenden Arbeitslast erhalten.

Diese Diskrepanz kann Veränderungen und die Anpassung an neue Marktbedingungen in Finanzunternehmen erheblich ausbremsen und erschwert zudem die Arbeit von Risiko- und Compliance-Experten, die gern mit moderneren Tools und Technologien arbeiten würden.

Vorteile der Prozessautomatisierung für Finanzdienstleister

Für moderne Zukunftskonzepte sollten sich Risiko- und Compliance-Teams informieren, wie andere Banken bereits die Automatisierung von Finanzdienstleistungen für grundlegende Prozesse wie KYC oder Geldwäsche-Überprüfungen einsetzen, um das leitende Management von den Vorteilen der RPA und der Digital Worker zu überzeugen.

Hierzu gehören:

  • Automatisierung und Beschleunigung von manuellen und Routine-Aufgaben
  • Zeitgewinne, die für die Weiterbildung der Belegschaft genutzt werden können
  • Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
  • Erstellung eines übersichtlichen Audit-Trails für Aufgaben und Entscheidungen
  • Verbesserung der Genauigkeit von Überprüfungen und Berichten
  • Verkürzung der Reaktionszeit des Risiko- und Compliance-Teams

Wissenslücken im Bereich der intelligenten Automatisierung sollten geschlossen und Risiko- und Compliance-Teams mit dringend nötigen Automatisierungs-Tools für zukünftige Anforderungen ausgestattet werden.

Pekka Dare bringt es auf den Punkt: „Zweifellos wird die Sicherstellung der Regelkonformität in der Finanzbranche komplexer – denn Regulatoren sowie andere Interessengruppen stellen immer höhere Ansprüche an Compliance-Daten. Diese steigenden Anforderungen werden für die Unternehmen, bei denen es aus Kostengründen oder wegen der Unternehmenskultur interne Widerstände gegen Technologie-Investitionen gibt, zunehmend zum Problem. Der Einsatz der  Automatisierung und zentralisierter Systeme für die steigenden Datenmanagement-Aufgaben im Compliance-Bereich sind für die meisten Unternehmen die beste Lösung, um sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten.“

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