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Blog | 18.09.2023

Ist Low-Code-Automatisierung wirklich so einfach?

Low-Code-Automatisierung
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Keine andere Metapher eignet sich besser für die Low-Code-Automatisierung als LEGO-Steine. Mit LEGO-Steinen kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und Ideen umsetzen – ohne fortgeschrittene Ingenieurs- oder Handwerkskenntnisse.

Das gleiche simple Konzept gilt für die Low-Code-Automatisierung: Sie erstellen damit Prozessautomatisierungen aus vorkonfigurierten Komponenten (den „Bausteinen“), ohne dass Sie umfangreiche Programmierkenntnisse brauchen. Bei Low-Code tritt der technische Entwicklungsprozess in den Hintergrund – zugunsten der Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten. So können Benutzer mit unterschiedlichstem Fachwissen leicht etwas Funktionierendes und Nützliches schaffen.

Was genau ist die Low-Code-Automatisierung?

Wer vor Jahrzehnten eine Website erstellen musste, brauchte Programmierkenntnisse. Aber wenn Sie heute eine Website gestalten, gibt es mehrere Tools, die Ihnen dabei helfen. Die Entwicklung bei Low-Code ist ähnlich verlaufen.

Im Wesentlichen versteht man unter Low-Code-Automatisierung die Verwendung von Entwicklungsplattformen und Automatisierungssoftware wie SS&C | Blue Prism® UX Builder, um Prozessautomatisierungen zu erstellen. Solche Plattformen bieten eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) und eine benutzerfreundliche Umgebung, in der Anwender eigene Prozessautomatisierungen entwerfen, testen, erstellen und bereitstellen können. Low-Code-Plattformen umfassen außerdem vorkonfigurierte Komponenten und Vorlagen, die Sie mit wenigen Programmierkenntnissen anpassen können (übersetzt bedeutet „Low-Code“ ja nichts anderes als „Wenig programmieren“).

Wahrscheinlich haben Sie schon einmal von Citizen Developern gehört. Damit sind Anwender gemeint, die mit Low-Code-Automatisierungstools arbeiten. Als Citizen Developer werden oft die Mitarbeiter im Unternehmen bezeichnet, die zwar nicht Informatik oder ähnliches studiert haben, aber trotzdem Low-Code-Tools verwenden, um Prozessautomatisierungen für bestimmte Geschäftsanforderungen zu entwickeln.

Was ist der Unterschied zwischen Low-Code- und No-Code-Automatisierung?

Wenn man von Low-Code spricht, fällt oft auch der Begriff No-Code-Automatisierung. Low-Code und No-Code sind ähnlich, aber No-Code geht noch einen Schritt weiter: Dafür brauchen Sie überhaupt keine Programmierkenntnisse. No-Code verwendet vor allem visuelle Elemente sowie vorkonfigurierte Schnittstellen und Funktionen. Benutzer können damit eigene Prozessautomatisierungen

mit einfachen „Fertig-Funktionen“ erstellen. Sind die Anforderungen etwas komplexer oder spezieller, sind jedoch grundlegende Programmierkenntnissen notwendig. Dann spricht man wie gesagt von „Low-Code“.

Was ist der Unterschied zwischen Low-Code-Automatisierung und RPA?

Bei der Robotic Process Automation (RPA) werden Software-Roboter zur Automatisierung manueller, sich wiederholender und fehleranfälliger Aufgaben eingesetzt, die normalerweise Mitarbeiter übernehmen. RPA erfordert weder einen benutzerdefinierten Workflow noch die Entwicklung einer Anwendung. Damit werden lediglich bestehende Prozesse automatisiert. Was hat RPA mit Low-Code zu tun? Beides sind Technologien zur Effizienzsteigerung und Automatisierung von Aufgaben, allerdings mit unterschiedlichen Funktionen und Schwerpunkten.

RPA eignet sich gut zur Automatisierung strukturierter Daten, die in hoher Qualität vorliegen. Dafür leistet RPA wirklich gute Dienste. Wenn Sie jedoch ein Altsystem integrieren müssen oder unstrukturierte Daten im System haben und Sie wollen das allein mit RPA lösen, wird das oft eine echte Herausforderung und nicht alle RPA-Vorteile kommen zum Tragen. In solchen Fällen könnten Sie dann die Low-Code-Automatisierung integrieren. Low-Code funktioniert problemlos mit Legacy-Systemen und unstrukturierten Daten. Damit lassen sich veraltete Systeme kostengünstiger, schneller und einfacher modernisieren, als wenn Sie extra RPA-Entwickler einstellen und mit der gesamten Prozessautomatisierung beauftragen würden.

RPA

Low-Code

Definition

Einsatz von RPA-Bots zur Automatisierung geschäftlicher Routineaufgaben, die normalerweise Mitarbeiter übernehmen

Intuitiver, visueller Ansatz zur Erstellung einfacher und komplexer Workflow-Automatisierungen für End-to-End-Prozesse

Schwerpunkt

Automatisierung strukturierter Daten von hoher Qualität mit vorhandenen Systemen

Erstellung und Bereitstellung von Prozessautomatisierungen, die sich in Datenbanken und Drittanwendungen integrieren lassen

Komplexität

Geeignet für einfache Aufgaben

Geeignet für einfache und komplexe Aufgaben

Benutzer

Hauptsächlich IT-Team

Citizen Developer

Welche Vorteile bietet die Low-Code-Automatisierung?

Die Low-Code-Automatisierung bietet zahlreiche Vorteilen für Unternehmen und Einzelanwender:

  • Schnellere Entwicklungen: Low-Code-Entwicklungsplattformen bieten vorkonfigurierte, wiederverwendbare Komponenten. Dadurch wird die Automatisierung erheblich einfacher als mit klassischen Programmiermethoden.
  • Geringere Entwicklungskosten: Der minimale Bedarf an einer umfangreichen kundenspezifischen Programmierung und Entwicklung führt zu Kosteneinsparungen.
  • Stärkung von Geschäftsanwendern: Low-Code-Plattformen mit Drag-und-Drop-Benutzeroberflächen sind überaus benutzerfreundlich. Damit können unterschiedlichste Benutzer ohne technischen Background aktiv an der Business-Process-Automation arbeiten (und so das IT-Team entlasten).
  • Steigerung der Produktivität: Prozessautomatisierungen lassen sich mit Low-Code einfacher gestalten und schneller einsetzen. Sie können Prozesse effizienter automatisieren und Ihre Mitarbeiter gewinnen mehr Zeit für strategische Aufgaben.
  • Integrationsfunktionen: Viele Low-Code-Automatisierungstools bieten Integrationen mit weitverbreiteten Anwendungen. Das vereinfacht nicht nur die Verbindung zu vorhandenen Systemen und Datenbanken, sondern verbessert auch die Effizienz und Einheitlichkeit.
  • Skalierbarkeit: Low-Code-Automatisierungen lassen sich leicht anpassen und auf die Anforderungen Ihres Unternehmens abstimmen. Wächst Ihr Unternehmen, wachsen Ihre Prozessautomatisierungen flexibel mit.
  • Mehr Innovationen: Sehr gute Benutzererfahrungen und intuitive Plattformen ermutigen Geschäftsanwender, zu experimentieren und schnell und einfach Innovationen hervorzubringen.
  • Bessere Governance und Compliance: Viele Low-Code-Plattformen verfügen über integrierte Governance-Funktionen, damit Unternehmen leichter die Kontrolle über Prozessautomatisierungen behalten und Vorschriften befolgen können.
Unternehmen, die Citizen Developer mit Low-Code- oder No-Code-Tools unterstützen, erzielen eine um 33 % höhere Innovationsleistung als Unternehmen, die dies nicht tun.“
McKinsey

Anwendungsfälle für die Low-Code-Automatisierung

Mithilfe der Low-Code-Automatisierung können Ihre Mitarbeiter die Kontrolle über Geschäftsprozesse übernehmen sowie Workflow und Aufgaben automatisieren. Wie setzen Sie die Low-Code-Automatisierung in der Praxis ein? Einige Beispiele:

Personalwesen

  • Onboarding von Mitarbeitern: Personalabteilungen können Prozessautomatisierungen erstellen, um neue Mitarbeiter beim Ausfüllen von Formularen, Schulungen und der betrieblichen Einarbeitung zu unterstützen.
  • Lohn- und Gehaltsabrechnung: Mit Low-Code-Automatisierungen lässt sich die Lohn- und Gehaltsabrechnung schnell vereinfachen, indem Sie z. B. Ihren Zahlungsanbieter oder die Buchhaltungssoftware integrieren.

Versicherungswesen

  • Schadensbearbeitung: Low-Code kann den Workflow bei der Schadensbearbeitung optimieren, manuelle Dateneingaben reduzieren und die Genehmigung von Versicherungsansprüchen beschleunigen.
  • Kundensupport-Tickets: Mit einer Low-Code-Automatisierung können Sie z. B. Kundensupport-Tickets erstellen, verwalten und eskalieren, um zeitnahe Reaktionen und Problemlösung sicherzustellen.

Gesundheitswesen

Terminvergabe: Mit Low-Code lassen sich die Terminplanung, Erinnerungen und Nachsorge-Termine für Patienten einfach automatisieren. Sie können so die Vertraulichkeit von Patientendaten gewährleisten und die Patientenerfahrung verbessern.

Bestandsmanagement: Low-Code-Automatisierungen können für das Bestandsmanagement von medizinischem Verbrauchsmaterial und Medikamenten dienen. Das erleichtert die Übersicht über Lagerbestände, rechtzeitige Nachbestellungen und die Aussortierung abgelaufener Artikel.

Banken und Finanzdienstleister

  • Onboarding von Kunden: Ähnlich wie im HR-Bereich lässt sich das Kunden-Onboarding schnell und einfach mit Low-Code automatisieren und kann in digitale Formulare und Workflows für KYC-Prüfungen (Know Your Customer) sowie in die Identitätsüberprüfung integriert werden.
  • Kreditbearbeitung: Prozessautomatisierungen können die Kreditvergabe beschleunigen – vom Antrag bis zur Vorlage, Bonitätsprüfung und Auszahlung. Low-Code trägt hier dazu bei, die Bearbeitungszeiten und das Kundenerlebnis zu verbessern.

Warum sollten Sie eine Low-Code-Automatisierungsplattform verwenden?

Kurz gesagt: weil Low-Code-Automatisierungsplattformen Ihr Unternehmen dabei unterstützen, seine Effizienz und Agilität in wettbewerbsintensiven Märkten zu steigern. Solche Lösungen helfen Mitarbeitern, sich schnell anzupassen, Abläufe zu optimieren und Innovationen effektiver zu gestalten, indem sie Hürden aus der Welt schaffen und die Automatisierung für alle zugänglicher machen.

Wenn Citizen Developer an der Erstellung der Automatisierungen mitwirken, können Sie Ihr IT-Team für höhere Prioritäten und strategischere Initiativen einsetzen, die eine komplexe Code- oder Softwareentwicklung erfordern. Es ist eine Win-Win-Situation.

Bis 2025 werden 70 % der von Unternehmen entwickelten neuen Anwendungen Low-Code- oder No-Code-Technologien nutzen – gegenüber unter 25 % im Jahr 2020.“
Gartner

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Prozessautomatisierung

Low-Code-Anwendungen, -Plattformen und -Tools werden immer intelligenter und fortschrittlicher. Dadurch wird es für Ihre Mitarbeiter noch einfacher, benötigte Automatisierungen zu erstellen. Low-Code verändert die Art und Weise, wie Ressourcen genutzt werden: IT-Teams werden von Routineaufgaben entlastet, während Mitarbeiter gestärkt werden und selbstständig Innovationen vorantreiben können. Wer Low-Code einsetzt, profitiert von noch nie dagewesenen strategischen Vorteilen, weil das Unternehmen damit anpassungsfähiger, kreativer und schlanker wird.

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